AHK Indonesien/EKONID gratuliert Bosch zur Entwicklung seiner modularen Fabrik in Indonesien. Die Kammer würdigt das Engagement und die Investitionen des Unternehmens im Land und verbindet damit die Hoffnung auf eine weiterhin enge Zusammenarbeit zur Stärkung der deutsch-indonesischen Wirtschaftsbeziehungen.
Bosch hat mit dem Bau seiner weltweit ersten modularen Produktionsanlage in Cikarang, Bekasi, begonnen, nachdem am 19. November 2025 der Spatenstich stattgefunden hatte. Das 82.000 Quadratmeter große Gelände wird in vier Ausbauphasen entwickelt: Ermittlung der Marktnachfrage, Aufbau der Produktionskapazität, Erhöhung der lokalen Beschaffung sowie Wissens- und Kompetenztransfer an die lokale Belegschaft. Das Unternehmen plant den Beginn des Betriebs Anfang 2027.
Die Anlage wird mehrere Automobilkomponenten produzieren, die bereits für den indonesischen Markt geliefert werden, darunter elektronische Steuergeräte (ECUs), elektrische Motorkühlgebläse und Scheibenwischer. Bosch plant außerdem, die Produktion von Batteriemanagementsystemen (BMS) aufzunehmen – einem hochwertigen Bauteil für Elektrofahrzeuge.
Boschs Regionalpräsident für Südostasien, Vijay Ratnaparkhe, erklärte, das Projekt „markiert ein neues Kapitel unseres Engagements in Indonesien“ und betonte, dass das modulare Design es verschiedenen Geschäftsbereichen ermögliche, Ressourcen zu teilen und gleichzeitig operative Unabhängigkeit zu bewahren.
Das Werk wird Industriestandard Industrie 4.0 anwenden und Produktionsmaschinen mit der globalen Bosch-Cloud-Infrastruktur verbinden, um Echtzeit-Überwachung und -Optimierung zu ermöglichen. Ratnaparkhe erläuterte, dass das Konzept Unternehmen „die Agilität verleiht, Produktionslinien schnell zu skalieren und umzukonfigurieren, um auf Kundenbedürfnisse in der Geschwindigkeit zu reagieren, die heute im Wettbewerb erforderlich ist“. Laut dem Unternehmen wird die erste Betriebsphase von lokal ausgebildeten Fachkräften getragen, begleitet von Plänen zur Stärkung der inländischen Lieferkette durch eine höhere Lokalisierung.
Die Investition erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Indonesiens Markt für Elektrofahrzeuge weiterhin rasch wächst. Daten von PwC zeigen, dass der Absatz von Elektrofahrzeugen im ersten Quartal 2025 um 43,4 Prozent im Jahresvergleich gestiegen ist und 27.616 Einheiten erreichte. Chinesische Marken dominieren derzeit den Markt, wobei der BYD Atto 1 im Oktober 2025 das meistverkaufte Fahrzeug des Landes wurde. Bosch erklärte, dass die geplante BMS-Produktionslinie das Wachstum des indonesischen EV-Ökosystems unterstützen und die lokale industrielle Leistungsfähigkeit stärken soll.
Indonesiens Industrieministerium begrüßte die Entwicklung und verwies auf ihre Übereinstimmung mit nationalen Strategien für emissionsarme Mobilität und fortschrittliche Fertigung. Setia Diarta, Generaldirektor von ILMATE, sagte, die Regierung hoffe, dass die Fabrik „nicht nur das LCEV-Programm in Indonesien unterstützt, sondern auch die fortschrittliche Fertigung und die Stärkung der lokalen Arbeitskräfte“ fördert. Das Projekt sei „ein Meilenstein zur Stärkung des nationalen Mobilitätsökosystems und zur Unterstützung der Emissionsreduzierung“.
Der Geschäftsführer von Bosch Indonesien, Pirmin Rieger, sagte, der Gesamtwert der Investition hänge von den Produkten ab, die letztlich in die Produktion aufgenommen werden. Er schätzte, dass das potenzielle Investitionsvolumen mehr als 250 Millionen Euro überschreiten könnte, sobald die Anlage vollständig ausgelastet ist, wobei die Realisierung über mehrere Jahre hinweg erfolgen werde.
Der deutsche Botschafter in Indonesien, Ralf Beste, hob ebenfalls die Bedeutung der Investition für die bilateralen Beziehungen hervor. „Dies ist ein sehr guter Tag für Deutschland, weil ein sehr renommiertes Unternehmen einen weiteren Schritt macht, der die internationale Zusammenarbeit für Deutschland weiter verbessert“, sagte er und verwies auf die lange wirtschaftliche Partnerschaft zwischen beiden Ländern.
Bosch ist seit mehr als einem Jahrhundert in Indonesien präsent. Das Unternehmen trat 1919 erstmals durch Produktverkäufe in Surabaya in den Markt ein und gründete 2008 seine erste indonesische Tochtergesellschaft. Seither hat Bosch seine Präsenz auf mehrere große Städte ausgeweitet, darunter Jakarta, Surabaya, Batam, Balikpapan, Makassar und Denpasar. Heute sind in Indonesien alle vier globalen Geschäftsbereiche von Bosch vertreten: Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology.